Sonntag, 17. März 2019

Nicht auf den Punkt fit …

... aber immerhin auf den Punkt gesund könnte die Überschrift zum Prolog des Cape Epic für uns lauten. Nachdem ein hinterhältiger Virus uns zehn Tage lang im Griff hatte, haben wir noch bis zum Freitag gebangt, ob ein Start für uns möglich sein würde. So ging es dann heute auch mit etwas gedämpften Ambitionen an den Start auf den Prolog. Hoffnung machte mir allerdings, dass Laura erfahrungsgemäß umso schneller Rennen fährt, desto länger sie vorher nicht trainiert. Aber bei mir ist es genau umgekehrt: Rennen am Ende von Ruhewochen enden meist im Standgas. Als es kurz vor elf 500 Meter von meinem Büro an der Uni Kapstadt entfernt für uns auf das Prolog-Zeitfahren ging, war ich dann auch überhaupt nicht auf Rennen fahren eingestellt. Aus dem Windschatten kam dagegen die Ansage, dass ich bitte etwas schneller fahren solle. Zügig fingen wir an, vor uns gestartete Teams aufzusammeln. Ich musste schnell einsehen, dass ich heute die Schwachstelle im Team bin und den Ochsenkarren nicht in gewohnter Weise ziehen kann. Laura superkompensierte dies allerdings ohne Weiteres. An einem sehr steilen Anstieg musste ich tatsächlich sogar kurz beißen, um dran zu bleiben. So ein Mist und das ganze dann auch noch bei für Kapstädter Verhältnisse Mistwetter, welches ich gar nicht leiden kann. Allerdings bescheinigte der (G)Armin, dass wir deutlich über unseren Erwartungen unterwegs waren. Zum Schluss ging es dann über unsere Home-Trails ins Ziel. Es ist schon etwas besonderes, beim Prolog des wohl bekanntesten Mountainbike-Etappenrennens der Welt jede Kurve in und auswendig zu kennen. Die Endzeit von 54 Minuten hätte ich unter Optimalbedingungen vielleicht für möglich gehalten, aber ganz sicher nicht unter diesen Voraussetzungen. Es greift also mal wieder die alte Weisheit: „Desto schlechter die Vorzeichen, desto besser das Resultat“. Unsere Fahrt reichte mit knapp 3,5 Minuten Vorsprung auf den in Straßenradsportkreisen recht unbekannten Spanier Oscar Freire Gomez und seine Team-Partnerin Natalia Fischer Egusquiza sowie die Schweizer Eric Morard und Florence Darbellay völlig unterwartet auch zum deutlichen Prologsieg in der Mixed-Wertung.
Morgen geht es dann auf die mit 111 Kilometern längste Etappe des diesjährigen Cape-Epic. Hier wird sich dann wirklich zeigen, wie gut wir uns von den letzten beiden Wochen erholt haben und wo wir uns einordnen werden. Denn eins ist klar:  Es ist sicher nicht schlecht den Prolog zu gewinnen, aber wirklich auf den Tisch gelegt werden die Karten erst auf den ersten beiden Etappen. Und dann muss man ja auch noch Sturz- und pannenfrei durchkommen ... und hoffen, dass der Virus nicht zurückschlägt. Es wird also spannend ...

Es geht los ...

... und der Prolog ist geschafft.

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