Dienstag, 19. März 2019

Der heutige Tag beginnt wie der gestrige aufgehört hat

... mit Load Shedding. Und das obwohl dieses eigentlich nur zwischen zwei und vier Uhr Nachts stattfinden sollte. Da aber das Load Shedding von Stage 4 auf Stage 2 reduziert wurde, schlägt es nun wieder zwischen 4 und 6 Uhr morgens zu. Selbstverständlich ist heute Abend auch wieder Load Shedding. Kurz fassen muss ich mich heute sowieso, da der Umzugstag von Hermanus nach Oak Valley logistisch etwas komplizierter war.
Die Abläufe vor dem Start klappen heute einwandfrei. Wir sind also lernfähig. Die Etappe beginnen wir ähnlich wie gestern, da es uns nicht vernünftig erscheint, noch langsamer zu starten. Wieder setzen wir uns an die Spitze des Mixed-Feldes. Vor einer sandigen Abfahrt ermahne ich Laura zur Vorsicht und vor allem zum Abstand halten. Ich Trottel halte mich nur selbst nicht an Letzteres und lande flugs um Sand. Ein hinter mir befindlicher Fahrer erläutert Laura, die wie immer bergab vor mir fährt, lautstark, was geschehen ist. Dabei biegt er selbst allerdings erstmal in die Büsche ab. Währenddessen bin ich längst wieder auf dem Rad. Die Erstselbstdiagnose lässt nichts weiter als ein paar Kratzer und ein leicht angeknocktes Handgelenk erahnen. Abgesehen davon läuft es heute bei uns wunderbar. Lediglich Laura kriegt in einem nicht enden wollenden Trail zur Hälfte des Rennens einen Moralischen, weshalb wir erstmal den Anschluss an unsere Gruppe verlieren. Zum Glück lädt der letzte Berg förmlich zur Ochsenkarrentechnik ein und ich kann zu meinem Erstaunen noch erstaunliche Leistungswerte auf‘s Pedal bringen. Flugs sind wir wieder an der Gruppe dran und lernen bei Frischi, dass Srams E-Tap immer noch nicht so recht funktioniert. Mir kommt in den Sinn, dass es bestimmt lustig wird, wenn es anstatt von Doping in naher Zukunft damit los geht, dass sich die Fahrer gegenseitig die E-Tap hacken ...
Wir bringen das Rennen zu Ende und landen heute mit reichlich fünf Minuten Vorsprung auf Oscar Freire und Natalia Fischer wieder auf Rang 1. Bei der Abendprozedur, die wir heute auch souverän bewältigen, erfahren wir, dass Letztere gestern wohl während der Etappe unter akuten Magenproblemen litt. Das erklärt dann auch ihren Zustand im Ziel am gestrigen Tag. Nach der Zieldurchfahrt geht es mit meinem Handgelenk rasant abwärts, was merkwürdig ist, da dieses während der gesamten Etappe keine nennenswerten Probleme bereitete. Adrenalin halt. Zwischenzeitlich fürchte ich schon, morgen nicht mehr am Start zu stehen, da ich nicht einmal mehr meinen Schalthebel bedienen kann. Mittlerweile sieht die Lage aber schon wieder viel besser aus und ich bin mir recht sicher, keine ernsthaften Schäden davongetragen zu haben und morgen eben auf die Zähne beißen zu müssen. Wie Cape Epic mit lädierter Hand geht, weiß ich ja bereits von meinem letzten Start 2016 ... und das war jetzt nicht so schlecht. Hoffen wir, dass es auch diesmal so ist ...
Photo by Sam Clark/Cape Epic

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